Glauben Sie, dass man mit über fünfzig noch die Liebe seines Lebens finden kann? Die ganz, ganz große, unfassbar tiefe, glühend leidenschaftliche, absolut ekstatische Liebe? Simon Kanstatt (56) ist davon überzeugt, Susan Knight (51) findet die Vorstel-lung eher absurd, vor allem aber beängstigend. In einem Hamburger Restaurant kreuzen sich ihrer beider Wege, und sie beginnt: DIE KLEINE GESCHICHTE EINER GROßEN LIEBE, ein ebenso leichtfüßiger wie tiefgängiger Roman für alle Romantiker mit Hirn, alle Realisten mit Herz und jeden, der eine originelle, rundum amüsante und zugleich philosophisch weise Lektüre liebt, die alles in sich vereint, was intelligente, niveauvolle und dennoch sinnliche Unterhaltung auszeichnet.
Der Name des Autors bürgt für Qualität und Stil: Hubertus Meyer-Burckhardt, Gast-geber der renommierten NDR Talk Show und Professor an der Hamburg Media School, hat bereits mit seinem 2011 erschienenen Romandebüt DIE KÜNDIGUNG bei Lesern und Kritikern für Furore gesorgt. Mit DIE KLEINE GESCHICHTE EINER GROßEN LIEBE ist ihm ein Kunststück gelungen: ein Roman, dessen nahezu poeti-sche Handlung von zwei lebensecht und glaubwürdig gezeichneten Protagonisten getragen wird, die Tacheles reden, denken und fühlen. Das Ergebnis ist ein intensives, fließendes Leseerlebnis, das die Realität unserer Zeit spiegelt und nicht nur un-ter die Haut geht, sondern auch – vor allem – den Geist beschäftigt.
Eine Reportage über Frauen, die bereits über fünfzig waren, als sie ihre große Liebe fanden, führt die in Zürich lebende Journalistin Susan Knight nach Hamburg.
Sie selbst glaubt weder an die große Liebe, noch daran, dass Männer etwas Sinnvol-les zur emotionalen Erfüllung einer Frau beitragen können, ist deshalb aber noch lange keine Beziehungs-Phobikerin oder Nähe-Paranoikerin. Lieben hat es schon etliche in Susans Leben gegeben, sogar die inzwischen zwanzig Jahre zurückliegen-de „Liebe ihres Lebens“, die nicht nur ihre emotionalen Ressourcen aufgebraucht hat, sondern auch ihre finanziellen. Seiher hat sie „das Thema Liebe im bombensi-cheren Panic Room ihres Herzens verschlossen“. Doch dann begegnet sie Simon Kannstatt.
Der hat eine Ehe und eine beachtliche Karriere hinter sich gelassen und schreibt derzeit an einem Roman mit dem bezeichnenden Titel Der Mann, der versuchte, die Frauen zu verstehen. Simons Lebenstraum ist, endlich die Frau zu finden, die er lie-ben kann, nicht nur den Wunsch nach sexueller Nähe zu verspüren, sondern das Verlangen nach seelischer Nähe.
Als sie einander an einem verregneten Abend in seinem Hamburger Stammlokal „La Bruschetta“ begegnen, ist es für Simon Liebe auf den ersten Blick, für Susan indes eine Art von „Liebes-Unfall mit emotionaler Verbeulung“. Innerhalb von zwei Tagen werden ihre Sehnsucht nach Simon und damit auch ihre Angst vor weiteren Seelen-verletzungen so groß, dass sie zurück nach Zürich flieht. Simon begleitet sie zum Flughafen, im Wanderoutfit. Auch er macht sich auf den Weg nach Zürich, allerdings zu Fuß; in schätzungsweise vier Wochen wird er dort ankommen. Sie schließen ei-nen Handel: Nach seiner Ankunft in der Stadt wird er sie anrufen und sie treffen sich in einem italienischen Restaurant ihrer Wahl. Ist Susan bis dahin bereit, ihrer Liebe eine Chance zu geben, wird eine Flasche Vecchia Romagna auf dem Tisch stehen, andernfalls ein Espresso.